„Wenn man einmal auf der Flucht einen Stein gestreichelt hat, weil es das erste war, worauf man sich niederließ in einem freien Land – so hat man niemals mehr ein nahes Verhältnis zu allem, was nicht ganz direkt zum Dasein dient.“
(Nelly Sachs an Dagrun Enzensberger, 1959)

Künste im Exil ist eine bemerkenswerte Ausstellung im virtuellen Raum (www.kuenste-im-exil.de). Mit einer Serie von fünf Postkarten möchte das Deutsche Exilarchiv darauf aufmerksam machen. Um die abgebildeten, ästhetisch reizvollen Objekte stärker aufzu­laden, haben wir einen Wortlink ergänzt: Ein zusammengesetzter Begriff aus dem Kontext Exil beginnt auf der Vorderseite der Karte und wird auf der Rückseite fort­gesetzt. Flucht/ort, Lebens/gefahr, Schreib/verbot. Dieser Link verbindet die heterogenen Objekte gestalterisch und macht die Postkarten klar erkennbar zu Elementen einer Reihe. Durch die gestürzte Versale und die Farbe Blau schafft man visuell den Bezug zur Internetseite. Der halbe Begriff am Kartenrand irritiert und lenkt auf die Rück­seite der Karte, wo sich die Information zur Ausstellung befindet. Schließlich verweist das getrennte Wort auf den biografischen Bruch, den jedes Exil mit sich bringt.

Auftraggeber: Deutsches Exilarchiv 1933–1945 der Deutschen Nationalbibliothek

tg: Konzeption, Gestaltung, Korrektorat